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Thema: Forenrollenspiel „Westwind“ - der Prolog

  1. #141
    RUMMS!
    Krachend und von einem Schwall Wasser begleitet, flog die Tür auf und drei fluchende Soldaten in patschnassen Wappenröcken des Hauses van der Wall kamen nach drinnen gestolpert, sie grinsten einander an, als der Wirt die Hände über dem Kopf zusammenschlug und zu jammern begann, ob der Spur aus Nässe und Ohrfeigen, welche die Drei hinterließen, als sie sich an einen - plötzlich freigewordenen - Tisch setzten.
    Mit dem großspurigen Auftreten von Soldaten musterten sie die Anwesenden und warfen den Frauen in der Taverne böse bis wohlmeinend derbe Zoten zu, ehe sie sich ihrem eilig vom Wort herbeigeschafften Grog widmeten.
    Ephillias Sinne waren gut genug um ihre Unterhaltung mitzubekommen.


    "Und dann hat dieser arme Tropf von Verwalter den Hauptmann wirklich in seinen eigenen Schuldturm geworfen?"
    "Wenn ich's dir doch sage, Illingard. Der Hauptmann hat wohl was Wichtiges verbockt, vielleicht was verloren und dann haben sie ihn geschlagene vier Stunden gefoltert, und der Verwalter ist danebengestanden und hat ihn auch noch beschimpft."
    "Hm, ich hasse diese kleine verschlagene Ratte... aber was will man machen, er spricht für den Herren van der Wall..."
    "So isses, Jammern bringt eh nichts, also bringen die den Auftrag zu Ende."
    "Bei dem Regen? Du bist echt so bescheuert, wie deine Mutter immer sagt, Bruhns. Bei dem Regen wird das scheiss Schiff nicht brennen, egal wieviel wir von dem Teufelszeug da drauf kippen."
    "Sag das nicht, Kleiner. Ribubald meinte, es wäre "Feuertaufen-Harz", die schlimmste und klebrigste Substanz die es gibt, die frisst sich durch das Schiff und brennt noch tagelang nach."
    "Und warum dieser Alki...Alchem...Alchemeristenscheiss?"
    "Denk mal nach, Kleiner! Die wollen das Schiff mit all dem Zeug drauf und drin verbrennen, Denen ist es doch recht egal, was dem Schiff passiert ist, die wollen nur, dass endlich mal eine Expedition lebend ankommt, denke ich."

    Und gewichtig nickend stürzte der Älteste von ihnen sein Glas hinunter, japsend, da der Schnaps stärker war, als er dachte...

    Geändert von Daen vom Clan (19.05.2009 um 15:08 Uhr)

  2. #142
    Was zum teufel ist hier passiert, wer hat dieses Schiff so zugerichtet..." dachte er, doch dann kam ihm etwas in den Sinn das ihm nicht behagte"...oder was?" Nun langsam nervös werdend, teils durch anspannung, teils durch Neugier sagte er:
    "Nun, dann wollen wir mal:"
    Mit diesen Worten steckte er den Schlüssel in das Schloss und drehte ihn herum.

  3. #143
    Erst mit geschickten Fingern, dann mit mehr Kraft und schließlich resignierend, zog Torben den Schlüssel wieder aus dem Schloss der Tür.
    Er schien nicht zu passen und selbst wenn... die Tür vor ihm war verbarrikadiert und wäre sowieso nicht zu öffnen gewesen.
    Wessen Werk es auch immer war - er hatte ganze Arbeit geleistet und es würde einige Zeit in Anspruch nehmen - es sei denn, Jemand hatte eine gute Idee.

  4. #144
    Wasser rann aus dem Segeltuch, das Raa Mon sich über die Schulter geworfen hatte und füllte die in den Boden geritzten Zeichen. Sie versuchte, lautslos zu gehen, aber das Wasser ihrer Kleidung machte ihr da einen Strich durch die Rechnung. Ihr Blick zuckte nervös hin und her. Sie hätte nicht gedacht, dass sie nach dem Anblick auf dem Deck noch etwas hätte erschüttern können. Entgegen ihrer Hoffnung gab es hier unten nichts mehr, dass die Straßenkinderbande hätte gebrauchen können. Vielleicht in den anderen Räumen des Schiffes.
    Als Raa Mon das schummrige, leicht flackernde Licht entdeckte, blieb sie abrupt stehen und lauschte. Sollten sich tatsächlich Pünderer in diese Hölle geschlichen haben? Oder waren das etwa Wachen?? ("Alles, bloß nicht letzteres...")

    Sie hörte leise SChritte und dann sagte eine rauhe Männerstimme: "Na dann wollen wir mal"
    Raa Mon schlich auf Zehenspitzen näher, wobei sie hoffte, dass ihre nasse Kleidung möglichst wenig platschte und spähte vorsichtig um die Ecke.

  5. #145
    Nessa stand regennass vor dem großen Schiff, dass am gestrigen Tage in den Hafen gelaufen war. Soldaten schienen keine in Sicht zu sein, weder auf dem Schiff noch in der näheren Umgebung. Sie warf einen Blick nach oben.
    "Hatte dort nicht eben noch etwas geglänzt? Ich könnte schwören, ich hätte einige Schatten über das Deck huschen sehen."
    Sie trat unschlüssig näher, ließ den Gedanken, auf das Schiff zu gehen, dann aber doch fallen.
    "Wenn ich Pech habe, trifft mich bei diesem Unwetter noch der Blitz, sollte ich auf dem Schiff herumlaufen. So kurz vor meiner Reise will ich das nicht riskieren. Und erst recht nicht, dass mich Soldaten aufgreifen."
    Sie lief durch das menschenleere Hafenviertel. Der Regen schien sie nicht im mindesten zu stören, geschweige denn die Blitze. Ihre Locken klebten an ihrem Gesicht und ihren Schultern und ihre enge, schwarze Kleidung hatte sich bereits mit Wasser vollgesogen.

    Trotzdem kletterte sie geschickt auf einen Stapel großer Holzkisten, die etwas vom Schiff entfernt waren, und verschaffte sich von ihrer erhöhten Position aus einen Überblick.

  6. #146
    "Mist! Wenn nicht so, dann eben mit Gewalt!" erklärte Torben und zog sein Schwert
    Dann steckte er die Klinge zwischen die Tür und einen Balken und wollte so einen Balken herausbrechen. Er setzte einen Fuß unten an die Tür und begann . Der Balken war sehr wiederstandsfähig, und anscheinend sehr gut vernagelt, denn Torben setzte mehr und mehr Kraft ein, bis seine Muskeln auf den Armen und die Adern im Gesicht und dem gesamten Oberkörper deutlich hervortraten. "Verdammt! aus was ist der Balken denn? Aus Eisenholz oder was?" dachte er angestrengt.
    Schließlich jedoch, als er schon Aufgeben wollte, begann sich der Balken zu lösen, und fiel dann hinunter, so plötzlich, das es Torben, der noch mit voller Kraft zog, umriss und ihn zu Boden schleuderte, keuchend stand Torben auf und stützte sich auf sein Schwert.

    "Puh!" keuchte er "Jetzt erstmal ne Pause, wenn ich so weitermachen soll! Oder kann mir jemand irgendwie helfen?"

  7. #147
    Der Regen prasselte noch immer mit der Gewalt eines wütenden Hornissenschwarms auf Nessa ein, während die Blitze den Himmel erleuchteten und die engen Gassen und nun schmutzigen Rinnsale in grelles Licht tauchten, ehe es wieder dunkel wurde und der Donner wie von zwergischen Kesselpauken getragen über das Land rollte.
    Das Holz war glitschig und nass, doch roch es köstlich nach Harz und Moos und ergab einen guten Aussichtspunkt, wie Nessa befand. Von hier aus konnte sie erkennen, dass der gespenstische Kahn augenscheinlich völlig leer und verlassen dalag, obschon sie sich nicht sicher war, nicht doch einige Schatten oder Schemen - vielleicht kindergroß - über das Deck wetzen gesehen zu haben.


    Der erste von vier Balken fiel polternd zu Boden, zusammen mit Torben der deutlich hören konnte, wie der Lärm sich durch die Gänge schlich, als wollte das Brett sich hasserfüllt rächen. Die anderen Bretter machten einen ebenso stabilen Eindruck und Torben und die beiden Anderen konnten erkennen, dass sehr tiefe, lange und stabile Nägel benutzt worden waren, um die Bretter an die Wand zu nageln, Zimmermannsnägel, bester Qualität und definitiv unüblich für die Expeditionen in den Norden.

    Geändert von Daen vom Clan (19.05.2009 um 15:40 Uhr)

  8. #148
    Ephillias konnte einfach nicht anders als den beiden zu zuhören.
    Um besser mithören zu können, kippelte er ein wenig in Richtung Soldaten.
    Er hatte das ganze Gespräch mithören können.


    'Die wollen nur, dass endlich mal eine Expedition lebend ankommt?'
    'Das Schiff verbrennen?'
    'Ich muss unbedingt raus nachsehen'
    Er versuchte so unauffällig wie möglich die Taverne zu verlassen.

  9. #149

    Examinierter Senfautomat
    stars_mod
    Nachdem er am Abend von Wolgar keine Informationen erhalten hatte, schlug Thomas sein Nachtlager in der alten Abtei auf. Wir haben uns wahrlich auf dem falschen Fuß erwischt, dachte Thomas bei sich. Dennoch wollte er es morgen früh nochmal versuchen.

    Als er aufwachte stand die Sonne schon hoch am Himmel. Er hatte also länger geschlafen als eigentlich beabsichtigt. Das Schicksal meinte es wahrhaft nicht gut mit ihm. Langsam stieg er vom Turm herab und dachte darüber nach, wo er wohl Wolgar finden könnte. Wenn er ihn richtig einschätzte, sollte er sich wohl noch in der Taverne aufhalten. Wolgar schien nämlich genau der Typ Mann zu sein, der den weltlichen Genüssen nicht abgeneigt war.

    Thomas sollte sich nicht täuschen. Direkt in der Taverne saß Wolgar an einem kleinen Ecktisch und ließ seinen Blick kreisend durch den Raum fliegen.


    "Sucht ihr vielleicht mich, Wolgar? Habt ihr es euch nun anders überlegt in Bezug auf die Informationen, die ich von euch wollte, oder darf ich der Stadtwache mitteilen, dass ihr ab heute ein neues Zimmer unter einfachsten Verhältnissen beziehen wollt?"

  10. #150
    Nachdem Torben sich erholt hatte, lies er, kurz bevor er weiter machte, einen Blick schweifen und sah von wo sie gekommen waren einen kleinen Schatten. "Ach was, dachte er, wohl nur Einbildung oder die Lampen. Und machte weiter.
    Während er am 2. Balken hebelte, huschte ihm der Gedanke durch den Kopf das irgendetwas extrem wichtiges oder gefährliches hinter dieser Tür sein musste, wenn schon solche Nägel verwendet wurden.
    Als er dann endlich auch den 4. Balken, hinuter hatte, legte er sich erschöpft auf den Boden um sich auszuruhen.
    Bevor er sich daran machte die Tür zu öffnen, ging er zu dem Schatten, der immer noch da war, da er sich, auch wenn er seine Laterne bewegte, sich kaum veränderte.

    Geändert von wusch (19.05.2009 um 16:29 Uhr)

  11. #151
    Die drei Gestalten, die Raa Mon in dem Raum erspähte, waren glücklicherweise keine Wachen. Sie schienen überhaupt nicht zueinander zu passen: Der schmale Langhaarige Kerl mit der Kleidung eines Gelehrten, die junge hübsche Frau, deren Aussehen Raa Mon schmerzlich an ihre eigene Mutter erinnerte und der kräftig aussehende Mann, der mit seiner Narbe und dem Schwert ein wenig respekt einflößend aussah.
    Was waren das für Leute? Und was taten sie hier?
    Der Kräftige bearbeitete ächzend und unter großem Kraftaufwand eine massive Tür mit seinem Schwert.
    Diese Tür sah gut verarbeitet und wertvoller aus als alles andere in diesem Raum... Raa Mon verspürte ein brennendes Interesse an dem, was wohl dahinter liegen würde. Sie wartete.
    Die Tür schien verbitterten Wiederstand zu leisten. Von Zeit zu Zeit löste der Mann ein Brett und ließ es polternd zu Boden fallen. Raa Mon wurde zappelig. Sie tastete nach ihren Seidenbändern, die sich im Wind mir den Haaren verknotet hatten und pfriemelte sie konzentriert auseinander. Poltern. Ächzen. Schaben von Metall auf Holz. Ächzen. Das erste Seidenband war befreit. Das zweite war hartnäckiger. Ächzen. Fluchen. Poltern.
    Stille.
    Raa Mon blickte auf. Die Tür war nun um vier Balken ärmer und wurde nicht mehr malträtiert. Drei Augenpaare waren auf das Mädchen gerichtet ( von den SChnitzereien abgesehen) und eines davon gehörte dem Mann mit der Narbe. Er stand direkt vor ihr.

    Sie zuckte heftig zusammen, wollte wegrennen, rutschte aus und schlitterte unelegant gegen die nächstbeste Wand.
    "Ich... hab AUTSCH nichts angefasst. Echt." Der Segelstoff rutschte bei dem Versuch aufzustehen von ihrem Körper und landete laut platschend auf dem Boden. "Äh. Nur das. Aber das war eh schon kaputt!"

    Geändert von Ty Ni (19.05.2009 um 16:30 Uhr)

  12. #152
    Balthasar betrachte das Mädchen das ihn unsanft aus seinen Gedanken holte er hatte über das Schiff nachgedacht, was wohl passiert war, die Lösung fiel ihm nicht ein.

    Er betrachte das kleine Mädchen das anscheinend Spass daran hatte irgendwelche Sachen umzuhauen. Was suchte ein kleines Kind an einen Ort wie diesem?
    Er machte einige Schritte Richtung der Kleinen.

    "Was machst du hier Mädchen? Hast du dich verlaufen? Ich kann dich wiederzurück zum Hafen bringen wenn du willst deine Mutter wartet sicher auf dich, sie wird sich sicher Sorgen machen."

    Geändert von Mivey (19.05.2009 um 16:37 Uhr)

  13. #153
    Ephillias verließ die Taverne ohne Probleme. Nach ein paar Metern fand er auch schon das besagte Schiff.(Es war jedenfalls das Einzige, welches Er verbrennen würde.)
    Scheinbar wurde noch nicht begonnen, also versteckte er sich in der Nähe,
    in einer kleinen Gasse hinter Fässern und wartete was passiert.

  14. #154
    Raa Mon stand auf und drapierte mit halb würdevoller halb verlegener Miene den Segelstoff über ihrer Schulter.
    "Nein, danke.", antwortete sie, "Meine Mutter macht sich ganz bestimmt keine Sorgen mehr. Ich passe immer auf mich selbst auf. Und ich kenne auch den Weg vom Hafen zurück nach Hause." Der Gelehrte war nicht böse auf sie gewesen, sondern sogar richtig nett, das war gut. Aber warum roch er nur so nach Fisch?
    Und was war jetzt hinter dieser Tür? Sie schielte erst vorsichtig zum Narbigen und dann zur Türöffnung hinüber. In ihrem Blick lag unverholene Neugierde.

  15. #155
    Eine Waisenkind? Balthasar bekam Mitleid. Eltern sind wichtig. Er hatte zwar keine wirklich gute Beziehung zu seinem Vater gehabt aber seiner Mutter, sie starb als er Zehn war, hatte er immer geliebt. Es musste hart für sie sein ohne Mutter und Vater aufzuwachsen.
    Dennoch was machte sie hier in diesem Schiff? Daen van der Wal wird doch nicht so skrupelos sein das er Minderjährige auf eine fremde Insel beordert. Wobei es Balthasar nicht wundern würde wenn das zutraf, ein Geschäftsmann der Nah am Bankrott war würde alles tun um sich noch zu retten.


    Balthasar sah das sie neugierig war.


    "Wir werden bald die Tür öffnen, oder Torben? Wenn du willst kannst du mitkommen, bleib in meiner Nähe dann passiert dir sicher nichts. Wir schauen nur was sich dort befindet."

    Balthasar hatte keine Angst vor dem inneren der Tür.

    "Wozu Angst haben? Wenn wir schon hier unten sind wäre es doch unsinnig jetzt umzukehren. Falls ein gefähriches Tier, wie es auch immer hierher gekommen sein mag, hinter der Tür wäre so hätte Torben es längst mit seinem Lärm aufgeschreckt doch nichts dergelichen ist geschehen es ist immer noch still. Vermutlich ist, was auch immer da ist, seit Tagen dort eingesperrt. Ist es ein Lebewesen ist es längst verhungert, wäre es ein Fluch so hätte Torben "sanfte" Art ihn längst in Kraft gesetzt. Doch seht nichts ist geschehen. Ach ja: Mir ist was zu den Totenschädeln aufgefallen" sagte er zu Torben und Carmen, die etwas abwesend schien,"
    Es gibt einige satanische Sekten die Todelschädeln verehren, doch sind dies meiste echte Schädel, geschnitze Schädel sind da schon weitaus seltener doch ich glaube einige Naturvölker, die ebenfalls Totenschädel verehren fertigen auch Schnitzereien an.. hmm ja das ist es letze Nacht ist es mir nicht eingefallen. Doch was haben die dann hier im Schiff verloren? Seltsam."

  16. #156
    Torben schaute das Kind an, und lies Balthasar machen, da der sicher besser mit Kindern würde als Torben selbst." Na dann Willkomen in unserer lustigen Truppe," meinte Torben "solange du nicht störst bleib hier, aber keine Sorge, ich beiße nicht, meistens." Mehr Gedanken machte Torben sich darüber was hinter der Tür verbarg, Balthasar hatte recht, wenn da etwas sehr gefährliches Lebendiges oder ein Fluch wäre, hätten sie es längst bemerkt, und da er eh immer wieder daran denken musste was hinter der Tür war, wandte er sich der Tür zu, und sah, das sie von außen aufging, aufgebrochen werden konnte sie nicht, soviel stand fest, und sie mit dem Schwert zerhacken oder ähnliches ging auch nicht, dafür hätte er eine Axt oder einen Hammer oder so etwas gebraucht, Also versuchte er es nocheinmal mit dem Schlüssel. Fehlanzeige. Also schaute er sich die Angeln an, welche so aussahen als könnte man die Stifte eventuell herausnehmen und die Tür dann quasi aus dem Schloss reißen.
    Also ging Torben wieder zur Tür und begann an den Angeln herumzufummeln.

    Geändert von wusch (19.05.2009 um 18:36 Uhr)

  17. #157
    Ein Wesen, nass wie das Meer selbst, bewegte sich langsam durch die Dunkelheit, die das Schiff erfüllte. Langsam näherte es sich der Gruppe, sein Schnaufen hallte unheimlich durch die Stille. Immer näher kam es den Menschen, immer näher, bis schließlich...
    "Verdammt, das ist wohl das beschissenste Wetter, dass wir hier seit drei Jahren hatten."
    Lif schüttelte sich wie ein nasser Hund, als er endlich zu dem Expeditionstrupp aufgeschlossen hatte.
    Nachdem er den Morgen damit verbracht hatte, sich um eineige kleiner Geschäfte zu kümmern, war er schließlich trotz des Unwetters einmal mehr zu dem Schiff zurückgekehrt... nur um es komplett unbewacht vorzufinden. So eine Gelegenheit konnte er sich natürlich nicht entgehen lassen, und so war er schließlich ins Innere vorgedrungen, wo er dann den Geräuschen, die die anderen verursacht hatten, gefolgt war.

  18. #158
    Endlich habt ihr es geschafft, ihr habt die stabil aussehende Tür hinter euch gelassen und könnt dank des Erfindungsreichtums von Torben, der die Angeln später tatsächlich aufschrauben konnte, einen ersten Blick in das muffige, aber große Zimmer vor euch werfen. Mittlerweile war auch Lif zu der Gruppe gestoßen, nachdem auch er sich durch das beunruhigende Innere des Schiffes geschlichen hatte und genau dann bei der Gruppe eintraf, als Torben gerade die Tür aus den Angeln hob und dabei vor Anstrengung japste.

    Das Erste, dass euch auffällt und euch fast die Luft nimmt, ist der penetrante Gestank nach Verwesung, der Raum ist warm und eure Laternen können an den hölzernen Wänden zahlreiche Karten und Papiere ausmachen, Zettel, Listen, es scheint sich um ein Zimmer eines gelehrten Mannes zu handeln.

    Dominiert wird der Raum durch einen großen Schreibtisch, auf dem sich ebenfalls die Pergamente stapeln und in dessen Mitte ein großes Buch liegt, es scheint eine Art Logbuch zu sein, der Ersteller wird mit dem Namen Tebair angegeben.

    Während ihr draußen noch immer das grausame Rumpeln des Donners hören könnt und mittlerweile auch spürt, wie das Schiff unter den Windstößen und Regenmassen zu schwanken beginnt, nimmt Einer eine seltsame Unregelmäßigkeit am Holz der Tür wahr… Bei näherer Betrachtung lässt sich erkennen, dass die Tür auf der Innenseite übersät ist mit Kratzern und auch entsetzlicherweise mit Spuren von abgebrochenen Fingernägeln. Große, dünne Blutflecken sind zu erkennen, welche eigenartige Formen und Rillen aufweisen und während euch der Atem stockt, erkennt ihr, dass es sich um Handballenabdrücke handelt… als hätte Jemand lange, unglaublich lange, mit seinen Händen dagegengeschlagen oder versucht, sich rein mit der verzweifelten Kraft seiner Fingernägel einen Weg aus diesem Zimmer zu bahnen.

    Ebenso auffällig ist, dass es in diesem Zimmer keinen einzigen geschnitzten Kopf in den Planken gibt und schließlich folgt ihr der leisen Blutspur am Boden und findet eine leblose Gestalt vor.
    Angetan in einem edlen Rüschenhemd und teuren Hosen, liegt vor euch die Leiche eines ehemaligen stattlichen jungen Mannes, nun aber komplett abgemagert, die Haut spannt sich bis über die Knochen, die Augen tief eingefallen und doch scheint es, als hätte er vor einem Tag noch gelebt, die Verwesung hat zwar eingesetzt, aber noch kaum stattgefunden.
    Hilflos, auf dem Rücken liegend, hat sich der Mann auf einer Kiste gebettet, die voller Werkzeuge ist, Eisenstifte, Sägen, Hämmer...

    Als ihr schließlich im flackernden Licht eurer Laternen zu lesen beginnt, erschließt sich euch das ganze Martyrium dieses Mannes. Er beschreibt, wie er als stolzer Kapitän seines Schiffes mit einer ausgezeichneten Mannschaft für seinen geliebten Herrn van der Wall in den Süden fuhr, um dort eine aufgegebene Kolonie wieder in Besitz zu nehmen.
    Doch schon bald gerieten sie in einen schlimmen Sturm und wurden schließlich an Land gespült, er, und ein paar Wenige Überlebende, zu seiner großen Verwunderung genau dort, wo sie hinwollten: Bei der verlassenen Siedlung, die er als gespenstisch beschreibt.

    Zu eurer großen Verwunderung fehlen hier viele Seiten im Buch, sie scheinen herausgerissen und sind nicht auffindbar. Erst gegen Ende könnt ihr wieder einige, wenige Zeilen erkennen, der Rest geht im Gekrakel unter, kindlich naiven Malereien von Totenschädeln, unförmig und kantig.


    Zitat Zitat
    ….was immer es war… es hat meine Mannschaft befallen, sie Dinge tun lassen… Es nimmt sich immer nur ein paar von ihnen und bringt sie dann dazu, sich gegenseitig abzuschlachten, der Fluch wiederholt sich, er kann nicht gebrochen werden…
    Hier sind wieder viele Malereien zu sehen.

    Zitat Zitat
    Sie haben mich eingesperrt… sie denken, ich sei besessen!
    Ich habe sie stets gut behandelt, nun haben sie mich eingesperrt und vernageln meine Türe, sie wollen mich in diesem Loch ohne Fenster verrotten lassen… diese Wahnsinnigen, dabei bin ich klaren Geistes! Sie sind die Besessenen! Sie haben meine Mannschaft gegen mich ausgespielt, allen voran mein erster Maat… er ist nicht mehr Hakim, er… ist ganz anders nun…
    Abermals Malereien.

    Sie wissen nicht, dass ich noch ein wenig Öl habe… ich werde es mir aufsparen… ich höre schreckliche Geräusche von oben… alles hat in der ersten Nacht begonnen, auf der Insel, diese Gesichter, immer wieder diese Gesichter…

    Die Malereien werden grotesker und die Fratzen immer unheimlicher, bedrohlicher...

    Zitat Zitat
    Sie haben uns gefunden! Seit fünf Tagen höre ich kein Geräusch mehr von oben, vom Deck und das Schiff liegt in Stille da! Aber nun sind wieder Stimmen, ich höre das Knarren anderer Schiffe, endlich holen sie uns ab! Ich bin so schwach…
    Einige leere Seiten.

    Zitat Zitat
    Ich sterbe… ich habe seit Tagen nichts gegessen, ich habe auch Teile des Lampenöls aus purer Not getrunken, es war ein Fehler… ich brüllte, ich schlug mir die Knochen blutig, aber Niemand kommt herunter und öffnet meine Türe…

    Ich kann sie hören, Menschen, ganz leise, ich denke ich bin in einem Hafen… Bevor mein Licht erlöscht und wenn mich mein geliebter Herr gänzlich vergisst, ein Wort der Warnung, wie es bei uns begonnen hat:

    Alles beginnt mit dem Ersten, der Luft voll Tropfen, dem nassen Schleier, der nur Dunkelheit kennt.

    Ihm folgen die wahren Raubtiere des Ozeans, Hass und Brudermord, die kummervollen salzigen Augen schwimmen in ihrem Kielwasser, ihre Zahl ist Legion.

    Der Dritte der folgt tarnt erst sich als Tänzer, wirft die Maske jedoch ab, wenn das Labsal zu faulen beginnt.

    Am Vierten, wenn kein Stern, erreicht ihr Ratssitz den Höhepunkt, dort sitzen die Richter in den Segeln und entscheiden über Wohl und Wehe.

    Am Fünften knirscht es wieder unter den Füßen du die Laute sind fremd.

    Am Letzten dann, findet das Dunkel das Dunkel und fügt zusammen, was ehemals getrennt.
    Dann erscheint der Goldene mitten unter ihnen und wird ausstrecken die Spinnenbeine.
    Und sie werden fallen, der Dunkelheit anheim, Einer nach dem Anderen und keine Burg aus Glauben und kein Wall aus Waffen wird sie schützen.

    Drum erschlaget sie von hinten und raubt ihnen das Leben, wann immer ihr ihnen habhaft werdet.
    In die folgende bedrückte Stille hinein, erschien das ferne Donnerrumpeln sehr laut...

    Geändert von Daen vom Clan (19.05.2009 um 19:03 Uhr)

  19. #159
    Raa Mon hatte sich, während der Brief vorgelesen wurde, sehr dicht an Balthasar gestellt. Ihr Stolz verbot es ihr, sich an ihm festzuhalten.
    Stille herrschte im Raum, nur durchbrochen vom fernen Tosen des Sturms.

    "Meinen die mit Punkt eins den Wolkenbruch da draußen?", fragte sie, um das Schweigen zu brechen. Sie trat von einem Fuß auf den anderen. Wenn sich Segeltuch mit Wasser vollsog, sollte das schon was heißen. Und der Stoff über ihrer Schulter war klitschnass. Übelkeit stieg in ihr hoch.
    "Ich glaube, wir sollten jetzt besser gehen."

    Geändert von Ty Ni (19.05.2009 um 19:38 Uhr) Grund: Detail eingefügt.

  20. #160
    Balthasar hatte die Worte des armen Mannes laut vorgelesen, zuerst hatte Torben versucht vorzulesen aber anscheinend war er es nicht gewohnt und stockte immer wieder, da nahm sich Balthasar des Buches an las es laut vor bis zum Ende.

    Balthasars dachte über die Worte nach, der arme Mann muss gegen Ende hin die Schärfe seines Verstandes verloren haben, wieso schrieb er sonst so in Rätsel? Balthasar schrieb die letzen Worte auf ein paar Notizen, er hatte vor sich das genauer durch den Kopf geh
    en zu lassen aber nicht hier.

    Er antwortete dem kleinen Mädchen.

    "Wer weiß was er gemeint hatte, vielleicht wusste er es selber nicht, Nun aber du hast Recht wir sollten gehen, ich denke nicht das wir mehr auf dem Schiff finden."

    Geändert von Mivey (19.05.2009 um 19:22 Uhr)

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